Ein kleines Dorf in der Nähe von Limburg und ein kleiner Junge, der den Landwirten nach der Schule bei der Ernte zusieht – Ulrich Heun, heute 52 Jahre alt und Analytiker bei der Bayer-Division Crop Science, erinnert sich an seine Kindheit: „Ich bin im Dorf groß geworden, da gehörten die Landwirtschaft und das Interesse an ihr einfach dazu. Ich habe mich schon ganz früh für die Arbeit der Landwirte und gleichzeitig für Chemie interessiert. Während andere Fußball spielten, habe ich mit meinem Chemiebaukasten experimentiert.“ Kein Wunder, dass Ulrich Heun nach seiner Schulzeit 1985 eine Ausbildung zum Chemielaboranten absolvierte und heute noch immer in seinem Traumberuf bei der Bayer AG arbeitet.

Die Chemie zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Ulrich Heun. Noch heute berichtet er begeistert von seinem Chemielehrer, mit dem er damals lange über chemische Reaktionen fachsimpeln konnte und darüber, wie gerne er das vermeintlich trockene Thema Chemie Gleichaltrigen näherbrachte. Heuns Chemielehrer war es auch, der ihm ein Praktikum im Industriepark Höchst vermittelte – der Beginn einer langen Beziehung und Verwurzelung mit dem Standort, der Ulrich Heun nach seiner Ausbildung bei der Hoechst AG als Chemielaborant und einer Weiterbildung zum Chemotechniker über AgrEvo und Aventis Crop Science zu Bayer brachte. 

 

„Laut Prognosen werden im Jahr 2050 weit mehr als 9 Mrd. Menschen auf Mutter Erde leben.“

Ulrich Heun,
Analytiker bei der Bayer-Division Crop Science

Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen.
Im Team gemeinsam Gutes für die Ernährung der Weltbevölkerung zu unternehmen – das ist es, was Ulrich Heun bei Bayer in der Analytik antreibt. „Laut Prognosen werden im Jahr 2050 weit mehr als 9 Mrd. Menschen auf Mutter Erde leben. Ich möchte durch meine Arbeit einen Beitrag leisten, dass die Ernährung der Menschen auch zukünftig gesichert ist“, beschreibt Ulrich Heun seine Mission. In seinem Analytik-Team widmet sich Heun zusammen mit sieben weiteren hochqualifzierten Spezialisten aus Chemielaboranten, Chemotechnikern und einem Chemieingenieur einem breiten Aufgabenspektrum, bei dem es um die Beschaffung, die Analyse und den Versand von zertifizierten Referenzsubstanzen geht. Dies geht einher mit klaren Zeit- und Dokumentationsvorgaben, denn die Zulassung bestimmter Wirkstoffe, Vorstufen und Abbauprodukte, die Markt, Zulassungsbehörden und damit letztendlich auch die Landwirte fordern, muss zeitnah gewährleistet werden, um sie rechtzeitig einsetzen zu können. Doch das Zulassungsverfahren ist komplex und unterliegt strengsten Regeln und Abläufen. Die Auswirkungen jeder einzelnen Substanz werden im Rahmen der Indikationszulassung bewertet. Im Zentrum stehen neben der Wirksamkeit immer auch die Risikoberwertung. Es geht schließlich darum, den größtmöglichen Effekt für den Pflanzenschutz zu erzielen und gleichzeitig Mensch und Umwelt zu schützen.

Im Dialog mit Landwirten werden Bedürfnisse und sich ständig verändernde Anforderungen verfolgt und in die Entwicklung der neuen Wirkstoffe mit einbezogen. Ulrich Heun weiß, wie wichtig dieser Austausch mit den Anwendern ist, um z.B. die Entwicklung von Resistenzen rechtzeitig im Blick zu haben, und er hat gute Nachrichten: „Der Pflanzenschutz wurde in den letzten Jahren hinsichtlich wesentlicher Kriterien, wie z.B. Qualität, Umweltverträglichkeit, Effizienz in Bezug auf die eingesetzen Aufwandmengen und spezifischer Wirkweisen kontinuierlich optimiert. Heutige Pflanzenschutzmittel sind mit denen vor 50 Jahren nicht mehr zu vergleichen – wir brauchen heute deutlich geringere Mengen auf den Äckern, um eine hohe Wirksamkeit zu erzielen.“

Innovative Herbizidforschung in Frankfurt.
Dazu sind neue Wirkstoffklassen notwendig. Diese werden bei Bayer in Frankfurt entwickelt, dem weltweit wichtigsten und renommiertesten Standort für innovative Herbizidforschung. Gerade hier in Frankfurt sitzt die geballte Kompetenz, um die „Evolution des Pflanzenschutzes“ voranzutreiben, geprägt durch ein leistungsstarkes Netzwerk aus hochqualifizierten Laboren, mit denen Bayer im Bereich von Sicherheitskenndaten der Referenzsubstanzen zusammenarbeitet. Derzeit verfügt die Bayer CropSience AG über eine gut gefüllte Pipeline mit neuen Wirkstoffen. In kleinen Mengen werden diese eingesetzt, um unter definierten Klimabedingungen ihre herbizide Wirkung an unterschiedlichsten Pflanzen und ihre Auswirkungen auf Bodennützlinge zu testen. 

„Der Pflanzenschutz wurde in den letzten Jahren hinsichtlich wesentlicher Kriterien, wie z.B. Qualität, Umweltverträglichkeit, Effizienz in Bezug auf die eingesetzen Aufwandmengen und spezifischer Wirkweisen kontinuierlich optimiert.“

Ulrich Heun,
Analytiker bei der Bayer-Division Crop Science

 

All das findet in großen Gewächshäusern statt, die zwischen den Schornsteinen des Industrieparks Höchst wie kleine Oasen wirken. Vom Gewächshaus in die Analytik – für Ulrich Heun nur ein Katzensprung und dennoch ist es immer wieder eine kleine Reise in eine ganz andere Welt. „Die hier angestellten Vermutungen und entwickelten Thesen in puncto Performance und Wirksamkeit fließen ein in die weitere Entwicklung der Pflanzenschutzmittel und damit letztendlich in die Zertifizierung der Referenzsubstanzen in der Analytik. Alles unterliegt höchsten Sicherheitsstandards“, fasst Ulrich Heun die Verbindung zwischen der Analytik und der Arbeit in den Gewächshäusern zusammen. Zwischen all den Keimlingen und Pflänzchen wirkt er nahezu beseelt von seiner Arbeit und hat auch schon seine nächste Mission im Blick: Eine Chemievorlesung für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Limburger Wissenswerkstatt, die Ulrich Heun außerhalb seines Jobs bei Bayer ehrenamtlich anbietet. „Ich möchte im Gespräch mit dem Nachwuchs bleiben und die Faszination der Chemie hautnah vermitteln“, freut sich Ulrich Heun über sein Projekt und weiß worauf es bei der Beziehungspflege zwischen Menschen und unserer Natur ankommt: „Hauptsache die Chemie stimmt.“