Ausbildung und duales Studium bei Provadis in Frankfurt-Höchst
Einblicke in die Möglichkeiten von Ausbildung und dualem Studium mit Industriebezug bei Provadis in Frankfurt-Höchst – im Gepräch mit Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto, Präsidentin der Provadis School of International Management & Technology AG und Dr. Udo Lemke, Geschäftsführer der Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH.
Welches Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten und dualen Studiengängen bietet Provadis gemeinsam mit Unternehmen im Industriepark Höchst und welche Chancen sind damit verbunden?
Dr. Udo Lemke:
Provadis bildet in Kooperation mit Unternehmen Fachkräfte aus, die in der Industrie und anderen Branchen dringend benötigt werden. Das Spektrum reicht von Produktions- und technischen Berufen über Laboranten, Fachkräfte für IT und Logistik bis hin zu verschiedenen kaufmännischen Ausbildungen. Junge Menschen werden bei Provadis auf die Herausforderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit bestens vorbereitet und erhalten eine Qualifizierung, auf die sie ihren zukünftigen Berufsweg aufbauen können.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Die Provadis Hochschule zeichnet sich aus durch ihre Nähe zur Praxis. Daher werden unsere dualen und berufsbegleitenden Studiengänge an dem Bedarf der Unternehmen nach qualifiziertem Nachwuchs in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Wirtschaftsinformatik sowie Naturwissenschaften und Technik ausgerichtet. Ein klarer Vorteil ist dabei unsere Lage am Industriepark Höchst, einer der führenden Chemie- und Pharmastandorte in Europa mit über 90 Standortgesellschaften.
Zudem profitieren Studierende von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis, einem idealen Zeitmodell und dem Lernen in kleinen Gruppen. Unsere Abschlussquote in der Regelstudienzeit liegt bei 97 Prozent – es lohnt sich also, bei uns zu studieren und gleichzeitig Berufserfahrung zu sammeln.
Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH
Provadis begleitet Menschen und Organisationen mit innovativen Bildungs- und Beratungsleistungen auf dem Weg zum langfristigen Erfolg. Zu den Leistungen zählen Ausbildung, Weiterbildung, Personalentwicklung und duale Hochschulstudiengänge. Mit rund 1.500 Auszubildenden, 1.100 Studierenden und über 4.000 Weiterbildungsteilnehmenden ist Provadis führender Anbieter in Hessen. Provadis ist ein Unternehmen der Infraserv Höchst-Gruppe
www.provadis.de/ausbildung/ausbildungsbereiche
www.provadis-hochschule.de/studium.html
Welche Voraussetzungen sollten junge Menschen mitbringen, die sich für eine Ausbildung in der Industrie bewerben möchten? Für wen kann es sich lohnen, über ein duales Studium nachzudenken?
Dr. Udo Lemke:
Junge Menschen sollten vor allem Interesse an modernen, technisch geprägten Umfeld haben und gerne im Team arbeiten. Wichtig ist dabei vor allem Motivation und Engagement. In unserem Bewerbungsverfahren können wir sehr genau feststellen, welche Stärken und Neigungen bestehen und für wen welcher Ausbildungsberuf geeignet ist.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Abiturienten, die nach der Schule nicht nur theoretisches Wissen lernen, sondern auch praktische Berufserfahrung erleben möchten, sollten über einen dualen Studiengang nachdenken. Wer keine Karriere in der Wissenschaft anstrebt, erhält mit einem dualen Studiengang einen Türöffner für die berufliche Entwicklung in einem Unternehmen.
Die Studierenden an der Provadis Hochschule profitieren von der direkten Mitarbeit am Arbeitsplatz und der Industrienähe, die staatliche und andere private Hochschulen nicht haben.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto, Präsidentin der Provadis School of International Management & Technology AG
Worin unterscheidet sich der Alltag von Auszubildenden und dual Studierenden und welche Gemeinsamkeiten gibt es?
Dr. Udo Lemke:
Die Gemeinsamkeiten im Alltag liegen in der starken Verbindung von Theorie und Praxis und den abwechslungsreichen und praxisorientierten Bildungsgängen. Im Unterschied zum Studium werden die jungen Menschen in der Ausbildung praxisnäher entwickelt und stärker durch Ausbilder und Beauftragte in Unternehmen begleitet. Die Ausbildung ist geregelt durch die Bundesgesetzgebung und die Ausbildungsordnung.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Die dualen Studiengänge sind wie die duale Ausbildung geprägt von einer starken Praxisorientierung vernetzt mit starken Theorieeinheiten. Die Studierenden an der Provadis Hochschule profitieren von der direkten Mitarbeit am Arbeitsplatz und der Industrienähe, die staatliche und andere private Hochschulen nicht haben. Von den Studierenden wird mehr Eigenverantwortung erwartet als von Auszubildenden. Sie haben eine höhere Belastung durch das Zeitmodell und die Lerneinheiten an Samstagen. Im Studium arbeiten Studierende an Praxis-Cases und am Kompetenzaufbau in einem Arbeitsfeld (z. B. Controlling, IT oder Marketing), die Auszubildenden werden an wechselnden Stationen ausgebildet und besuchen die Berufsschule.
Für viele dürfte sich nach der Schule die Frage stellen: Entweder Ausbildung oder Studium? Gibt es eigentlich auch Modelle, wie man beides miteinander verknüpfen kann?
Dr. Udo Lemke:
Tatsächlich möchten wir jungen Menschen, die unschlüssig sind, ob sie eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen möchten, die Entscheidung mit einem neuen Modell erleichtern. Unter dem Motto „Akademische AusbildungsAllianz AAA“ haben wir im Rahmen des InnoVET-Projekts BBChemie (Bedarfsgerechte Bildungswege in der Chemie) ein vom Bundesbildungsministerium gefördertes Konzept entwickelt, das Jugendlichen mit Interesse an Berufen in der Informatik ermöglicht, ein Jahr lang Ausbildung und Studium kennenzulernen. Erst danach können sie sich für einen Weg entscheiden oder beides weiterführen. Und das ohne Zeitverlust, da die Leistungen des ersten Jahres anerkannt werden.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Die Provadis Hochschule bietet für die dualen Studiengänge unterschiedliche Studienmodelle an. Im Studienmodell „Studium + Ausbildung“ können junge Menschen, passend zu ihrem Ausbildungsberuf, parallel einen dualen Studiengang absolvieren. Sie beenden ihre Ausbildung gleichzeitig mit einem Hochschulabschluss. Dieses Angebot ist bei allen Bachelor-Studiengängen möglich. Zudem gibt es die Möglichkeit, direkt auf eine Ausbildung aufzusetzen – nicht nur mit berufsbegleitenden Studiengängen, sondern auch mit den verkürzten Bachelor-Studiengängen Business Administration und Informatik, in denen Leistungen aus der Ausbildung für das Studium angerechnet werden.
Wie entwickeln sich Ausbildung und duales Studium derzeit weiter? Wie haben sich die Anforderungen an Nachwuchskräfte verändert?
Dr. Udo Lemke:
Das bewährte Modell der dualen Ausbildung hat an Attraktivität für die Entwicklung einer soliden Fachkräftebasis, die den Standort Deutschland auszeichnet, nicht verloren. Allerdings ist die Wahrnehmung bei Lehrkräften, Schülern und Eltern eine andere geworden. Viele junge Menschen entscheiden sich lieber für ein Studium, obwohl Fachkräfte händeringend gesucht werden. Der Trend geht dahin, hybride Bildungsmodelle zu entwickeln, die Ausbildung und Studium miteinander verbinden, wie in dem oben genannten Modellprojekt BBChemie.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Die Anforderungen an Nachwuchskräfte haben sich durch die zunehmende Digitalisierung in allen Bereichen stark verändert. Auch digitale Lernformate sind in den vergangenen Jahren zur Normalität geworden. Digitale Kompetenzen, Teamfähigkeit und Veränderungsbereitschaft gehören zu den Zukunftskompetenzen, die die Studierenden und Auszubildenden bei Provadis erlernen.
Provadis bietet allen Interessierten an, sich bei unseren Berufsinformationstagen über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Dazu gehören auch Schnuppertage, Rundgänge durch die Ausbildungsstätten und ein Elterninfoabend.
Dr. Udo Lemke, Geschäftsführer der Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH.
Welche Möglichkeiten gibt es, in die Ausbildungs- und dualen Studienmöglichkeiten im Industriepark Höchst reinzuschnuppern?
Dr. Udo Lemke:
Provadis bietet allen Interessierten an, sich bei unseren Berufsinformationstagen über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Dazu gehören auch Schnuppertage, Rundgänge durch die Ausbildungsstätten und ein Elterninfoabend. Anmeldungsmöglichkeiten bestehen über unsere Webseite www.provadis.de. Darüber hinaus findet am 24. September 2022 bei uns der Tag der offenen Tür statt, mit vielen attraktiven Programmpunkten und intensiven Einblicken.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Die Provadis Hochschule bietet einen monatlichen Infoabend über alle Studiengänge an, für die man sich unter www.karriereabende.de anmelden kann. Einen tieferen Einblick bieten Schnuppervorlesungen zu aktuellen Themen. Unter www.provadis-hochschule.de/schnuppervorlesung.html können Interessierte spannende Vorträge der letzten Vortragsreihe abrufen. Neue Termine sind in Planung.
Welchen Ratschlag möchten Sie Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben, die sich über Ihren zukünftigen Weg noch unschlüssig sind?
Dr. Udo Lemke:
Ich kann allen nur empfehlen, Orientierungsangebote zu nutzen, zum Beispiel bei Messen, Firmen, Schulen und bei uns. Wir bieten auch spezielle Berufsorientierungsprojekte an, bei denen die Teilnehmenden in die Praxis eintauchen können.
Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto:
Schülerinnen und Schüler sollten genau prüfen, was sie wollen und welcher Weg zu ihnen passt, ob duale Ausbildung, Studium an einer FH oder an einer theoriebasierten Uni. Diese Entscheidung hängt davon ab, welcher Lerntyp man ist und was man später beruflich machen möchte.